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Materialien für Bohrerwerkzeug

Werkzeugmaterialien & Abkürzungen 

Das Werkzeug, welches direkt mit dem zu bearbeitenden Werkstück in Kontakt steht, ist oft mehr für eine gute Qualität der Ausführung verantwortlich als die Bearbeitungsmaschine selbst. Wenn man sich jedoch nicht einfach den nächstbesten Bohrer kaufen möchte, kommt man schnell ins Grübeln, aus was sollen diese nun bestehen und was bedeuten die ganzen Abkürzungen. Hier Auflistung an verschiedenen Werkzeug-Materialien deren gebräuchlichen Abkürzungen:

 

HSS

steht für Hochleistungsschnellstahl. HSS ist somit nur die Bezeichnung des Grundmaterials und nicht der weiteren Bearbeitung (wie HSS-R, HSS-G). Temperaturbeständigkeit bis 600 °C (je nach Legierungszusammensetzung). Übliche Legierungsbestandteile: Eisen, Wolfram, Vanadium, Molybdän, Kobalt und Chrom. Je nachdem bei welchen Temperaturen das Vakuumhärten erfolgt sind verschiedene Härtegrade möglich (56 bis 66 Rockwell).

 

Anmerkung des Autors:  wenn ein Bohrer nur mit HSS bezeichnet ist, würde ich davon ausgehen, dass es sich um einen HSS-R Bohrer handelt.

HSS-R

rollgewalzter Hochleistungsschnellstahl. Standardqualität von HSS Werkzeugen. Durch

das Rollwalzen (ähnlich einem Teigkneten) sind die Legierungsbestandteile gut verteilt

und sind dadurch sehr bruchstabil (für robusten Einsatz geeignet bzw. verzeihen Anwendungsfehler), sie sind allerdings etwas ungenauer als HSS-G Werkzeuge.

Geeignet für:  Stahl, Guss, Messing, dgl.


HSS-G

geschliffener Hochleistungsschnellstahl. Bei der Herstellung wird das Werkzeug aus dem Material gefräst und anschließend gehärtet. Bei Bohrern werden die Spiral- und die Schneidkanten geschliffen (man erkennt HSS-G Bohrer durch die metallisch blanke Spirale). Durch einen meist üblichen Kreuzanschliff an der Spitze sind diese besonders für das Vorbohren sehr gut geeignet. HSS-G sind im Vergleich zu HSS-R Bohrer präziser und haben höhere Standzeiten.

Geeignet für:  Stahl, Guss, Messing, dgl.

HSS-E oder HSS-E Co / HSS Co

Werkzeuge aus HSS-E unterscheiden sich von Werkzeugen aus HSS-G durch einen höheren Kobalt Anteil von 5-8 %, wodurch Sie eine höhere Festigkeit und höhere Hitzebeständigkeit haben. Je nach Hersteller werden hier etwas verschiedene Abkürzungen verwendet.

Geeignet für:  wie HSS-G und HSS-R, aber auch für zähe Metalle wie Edelstahl

 

HSS-TiN

 

HSS-G Werkzeuge mit Titan beschichtet. Durch die höhere Oberflächenhärte und geringere Rauheiten wird das Anheften des Spans verhindert und die Bearbeitung wird genauer.

Geeignet für:  wie HSS-E, also auch für Edelstahl

Anmerkung des Autors:  da Bohrer und Werkzeuge von Zeit zu Zeit nachgeschliffen werden, ist mir ein nicht beschichtetes Werkzeug lieber, da an der geschliffenen Fläche die Beschichtung entfernt wird. Sprich Ich ziehe HSS-E Bohrern (bzw. landläufig Kobaltbohrer) gegen über Titan beschichtete Bohrer vor.

HM

Hartmetall, hauptsächlich aus Wolframkarbid aus dem durch pulvermetallurgisches Sintern das Werkzeug hergestellt wird. Dieses Material wird in der Regel nur für Schneidklingen für Fräser oder Drehmeißel verwendet. Wird das gesamte Werkzeug aus HM hergestellt, spricht man auch von Vollhartmetall (VHM). VHM Werkzeuge sind deutlich teurer.  Durch die Temperaturbeständigkeit bis 900 °C sind höhere Drehzahlen und Bearbeitungsgeschwindigkeiten möglich. Sie haben jedoch eine geringe Bruchbeständigkeit und geringer Resistenz gegen Temperaturschwankungen. Bei Hartmetall sind Härtegrade von 85 – 95 Rockwell möglich. Sie werden dort eingesetzt wo besonders harte Materialien bearbeitet werden oder eine sehr präzise Bearbeitung notwendig ist.

Geeignet für:  wie HSS-E, also auch für Edelstahl und zum Bearbeiten von Metallen mit hoher Härte

 

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